Kognitivismus

Lernen als aktive Problemlösung durch Denkprozesse

Der Kognitivismus ist eine Lerntheorie, die sich auf die aktive Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Informationen konzentriert. Diese Lerntheorie geht vor allem auf den schweizer Psychologen Jean Piaget zurück.

Im Gegensatz zum Behaviorismus, der Lernen als einen inneren, passiven Prozess betrachtet, betont der Kognitivismus, dass Lernen die Fähigkeit ist, Problemlösungen zu entwickeln, indem neue Informationen aktiv verarbeitet und mit bereits gespeicherten Gedächtnisinhalten verknüpft werden.

Der kognitivistische Ansatz geht davon aus, dass die Lernenden aktiv an ihrem Wissenserwerb beteiligt sind. Der Lernprozess wird nicht nur als Reaktion auf äußere Reize gesehen, sondern als eigenständige geistige Aktivität. Die Informationsverarbeitung erfolgt durch Denkprozesse wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Problemlösungsfähigkeiten.

Bedeutung der Lehrkraft im Kognitivismus

Der Lehrende spielt in diesem Ansatz eine entscheidende Rolle, indem er die Lerninhalte didaktisch so aufbereitet, dass die für eine Problemstellung relevanten Informationen optimal verarbeitet und in bestehende Wissensnetze integriert werden können. Der Lehrende bestimmt somit den „richtigen" Lernweg, den der Lernende einschlagen muss, um das vorgegebene Lernziel zu erreichen. Dies impliziert eine gewisse Steuerung und Strukturierung des Lernprozesses durch den Lehrenden.

Praxistipps: Kognitivismus in der digitalen Welt

Kognitivistische Lernansätze finden sich auch in unserer digitalisierten Welt sehr häufig. „YouTube-Lehrer“ erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Dieses ist jedoch nichts anderes als „Lernen am Modell“ (Bandura).