Bewegtbilder zur Unterstützung des Lernprozesses

Animationen und Videos sind allgegenwärtig. Die Paketbenachrichtigung der Deutschen Post landet mit einem animierten Postauto im Posteingang, statt Selfies werden „Reels“ als Kurzvideos mit der Welt geteilt und Lernende lassen sich den Unterrichtsstoff gerne mit Erklärvideos näher bringen. Unterstützt wird dies durch Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Doch sind Animationen und Videos nur eine „nette Ablenkung“ oder - insbesondere im Vergleich zu Bildern - tatsächlich lernförderlich? Generelle Aussagen sind schwierig und eine genauere Analyse der Lernbedingungen unumgänglich.

Animationen

Animationen sind Bildfolgen, die den Eindruck von Bewegung vermitteln. Schon 16 Bilder pro Sekunde reichen aus, damit das menschliche Auge in einer Abfolge von Standbildern, deren Merkmale sich nach und nach verändern, eine Bewegung wahrnimmt. Mickey Mouse und all seine Nachfahren verdanken diesem Prinzip ihre Lebendigkeit.

Videos, Simulationen, aber auch schon kleinere animierte Folienübergänge oder Einblendungen in PowerPoint, Keynote & Co. fallen unter den Begriff „Animation“.

Animationen lassen sich in drei Arten zeitlicher Veränderung unterteilen, diese können die Form, die Position und die Veränderung von Teilen des Objekts umfassen. Dabei unterscheiden sich die Animationstypen in ihrer Komplexität und ihrem Abstraktionsgrad. So macht es einen Unterschied, ob die Veränderung in einem bestimmten Zeitraum das ganze Objekt oder nur Teile davon betrifft. Soll also ein Objekt wie zum Beispiel ein Vogel oder ein Dreieck nur seine Position verändern, mit den Flügeln schlagen oder beispielsweise einer Scherung unterworfen werden?

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Empfehlungen zur Gestaltung von Animationen, Simulationen und Videos

  • Die Lernenden können entlastet werden, wenn unbekannte Begriffe oder Objekte vorher kurz besprochen werden.
  • Erleichternde Erklärungen sollten gleichzeitig mit der Animation gegeben werden, damit beides gemeinsam erinnert wird. Die Erläuterungen sollten gesprochen werden, persönlich adressiert sein und zum Dialog auffordern und nicht nur reine Information sein.
  • Die schnelle Präsentationsform kann überfordern. Insbesondere bei heterogenen Gruppen sollte dem Lernenden zunehmend die Kontrolle über den Ablauf der Animation gegeben werden. Erleichternde Hilfsmittel wie Hervorhebungen oder der Verzicht auf realistische Sequenzen können die Konzentration auf das Wesentliche erleichtern.