Interaktivität und Adaptivität zur Unterstützung des Lernprozesses

Der Begriff „Interaktivität" beschreibt, wie gut eine Lernumgebung Interaktionen zwischen Lerner und Lernsystem ermöglicht. Diese Interaktionen sollen mindestens eine Grundfunktion des Lehrens unterstützen. Grundfunktionen sind: Motivation, Information, Förderung von Behalten, Verstehen und Transfer sowie Regulation und Organisation des Lernprozesses.

Sowohl die Lernenden als auch das Lernsystem können verschiedene Aktionen durchführen, wie das Auswählen von Lerninhalten, das Erledigen von Aufgaben oder das Anfordern von Hilfe.

Im Folgenden werden sozial-emotionalen Aspekte bei der Interaktion zwischen Lernenden und Lernsystemen beschrieben, basierend auf der Annahme der Media-Equation, wonach Menschen sich gegenüber Medien ähnlich verhalten wie gegenüber anderen Menschen.

Abschließend wird der Begriff „Adaptivität" im Zusammenhang mit Interaktivität abgegrenzt.

Interaktivität bezeichnet das Ausmaß, in dem eine Lernumgebung Interaktionen ermöglicht und fördert. Worauf es jedoch ankommt, ist der Beitrag, den die Interaktionen jeweils mittelbar oder unmittelbar zum erwünschten Lernergebnis beitragen können.

Grundfunktionen von Interaktivität

Häufig wird allein bei Vorhandensein computer- beziehungsweise- webbasierten Lernens bereits von „interaktivem“ Lernen gesprochen. Wesentlich ist jedoch, welche Grundfunktionen des Lehrens das Angebot erfüllt. Diese sind:

• Motivieren (zum Beispiel durch ermutigende Äußerungen),

• Informieren (zum Beispiel durch Hinweise auf Wissenslücken und Denkfehler),

• Verstehen fördern (zum Beispiel durch Bereitstellung alternativer Erklärungen),

• Behalten fördern (zum Beispiel durch Verknüpfung mit anderen Inhalten),

• Anwenden beziehungsweise- Transfer fördern (zum Beispiel- systematische Variation von Aufgaben und Problemstellungen) und/oder

• den Lernprozess organisieren und regulieren (zum Beispiel Übersichten, die noch nicht bearbeitete Kapitel, Lernhilfen, Tipps und so weiter- sichtbar machen).