Behaviorismus
Lernen als Reaktion auf äußere Reize
Der Behaviorismus ist eine der historisch ältesten Strömungen der Lernpsychologie, die unter anderem auf John B. Watson zurückgeht. Diese Lerntheorie prägte lange Zeit das Verständnis von Lernprozessen. Nach diesem Ansatz wird der Lernende grundsätzlich als passiv und auf äußere Reize reagierend betrachtet, ohne dass mentale Prozesse wie Wahrnehmung, Denken, Aufmerksamkeit oder Emotionen in die Erklärung des Lernens einbezogen werden. Vielmehr steht das beobachtbare Verhalten im Mittelpunkt und Lernen wird als Ergebnis von Reiz-Reaktionsketten verstanden. Bekannt wurde der Behaviorismus durch die Versuche von B. F. Skinner.
Charakteristisch für die Struktur des behavioristischen Ansatzes ist die Verpackung des Lernstoffes in kleine Aufgaben, die als Anreiz dienen sollen, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Ein weiterer Aspekt ist das instrumentelle Lernen, dass darauf beruht, positives Lernverhalten zu belohnen und ungünstiges zu bestrafen.
Lernapps und Behaviorismus
Viele Lernapps funktionieren noch heute nach den Prinzipien des Behaviorismus. So werden Lerninhalte in kleine Portionen geteilt. Bei richtiger Bearbeitung der Aufgaben wird das gewünschte Verhalten beispielsweise durch Münzen belohnt. Das Bearbeiten der Aufgaben ist so oft nur das Instrument, um Münzen für weitere Spiele zu sammeln
Gewünschtes und nicht gewünschtes Verhalten
Im Rahmen des instrumentellen Lernens steigt die Wahrscheinlichkeit der Wiederholung erwünschten Lernverhaltens, wenn die erfolgreiche Auseinandersetzung mit dem Lernstoff belohnt wird. Der Lehrende nimmt im behavioristischen Ansatz eine zentrale Rolle ein, da es in seiner Verantwortung liegt, geeignete Lernanreize zu setzen und angemessene Rückmeldungen über die Reaktionen der Lernenden zu geben.