iPac - Modell

Das iPAC-Modell: Ein Rahmen für mobiles Lernen
Mobiles Lernen ist eine Form des Lernens, die die Nutzung von digitalen Medien in verschiedenen Kontexten und Situationen ermöglicht. Dabei spielen die Eigenschaften der mobilen Geräte, wie zum Beispiel Smartphones oder Tablets, eine wichtige Rolle. Um die pädagogischen Potenziale und Herausforderungen des mobilen Lernens zu erfassen, wurde das iPAC-Modell als ein theoretischer Rahmen entwickelt.

 

Was bedeutet iPAC?
iPAC steht für Personalisierung, Authentizität und Kollaboration. Diese drei Aspekte sind die zentralen Merkmale des mobilen Lernens, die es von anderen Formen des Lernens unterscheiden. Das iPAC-Modell beschreibt diese Aspekte in sieben Unterkategorien, die jeweils eine Skala zwischen zwei Polen haben.

iPAC - einzeln betrachtet

Personalisierung

Der Grad, in dem die Lernenden die Kontrolle über das Lernen haben, beispielsweise über die Inhalte, die Ziele, die Methoden oder die Bewertung.

  • Konversation:

isoliert ↔ vernetzt

Soziale Interaktion und Austausch sind wesentliche Elemente eines schülerzentrierten Unterrichts. Die Lernenden können sich mit ihren Mitschülern und Lehrpersonen online vernetzen und kommunizieren, indem sie mobile Geräte nutzen. Diese ermöglichen den Zugriff auf Online-Foren (Social Media), in denen sie sich gegenseitig unterstützen, beraten und Feedback erhalten können.

  • Datasharing

konsumierend ↔ produzierend/teilend

Mit ihren mobilen Geräten knüpfen die Lernenden Kontakte zu ihrer Umwelt und teilen Informationen und Materialien mit anderen Menschen. Sie sind in Netzwerken aktiv, in denen sie digitale Arbeitsergebnisse (zum Beispiel Texte, Bilder, Videos, die sie oft selbst erstellt haben) nutzen, erstellen und weitergeben – oft über verschiedene Kanäle und rund um die Uhr erreichbar.

Authentizität

Der Grad, in dem die Lernaktivität einen Bezug zur realen Welt hat, beispielsweise über die Relevanz, die Anwendbarkeit oder die Aktualität der Inhalte.

  • Task/Aufgabe

realitätsfern ↔ realitätsnah

Schülerinnen und Schüler können durch authentische Aufgaben mit lebensnahen Problemstellungen konfrontiert werden. Dabei müssen auch die Bereiche AR und VR mitgedacht werden.

  • Tool - App

künstlich ↔ fachmännisch

Mobile Endgeräte ermöglichen es den Lernenden, mit einer Vielzahl von Apps zu lernen. Gute Aufgaben sollten die Nutzung von Apps fördern, die auch in der realen Welt eingesetzt werden. Sogenannte Skill-and-drill-Tools (beispielsweise zum Rechnen üben oder Vokabeln) hingegen sind eher künstliche Hilfsmittel, die nur für den Unterrichtskontext geeignet sind.

  • Setting

gestellt ↔ realistisch

Lernaktivitäten mit digitalen Medien sollten in einem realitäts- und praxisnahen Setting stattfinden. Dies kann auch außerschulische Lernorte wie Museen, Unternehmen oder Forschungseinrichtungen einschließen. Dort können Lernende mit mobilen Endgeräten Daten erheben, analysieren oder mit anderen Menschen interagieren. Videokonferenzen mit externen Expertinnen oder Experten bieten ebenfalls Möglichkeiten für ein authentisches Lernen.

Kollaboration

Der Grad, in dem die Lernenden mit anderen interagieren, zum Beispiel mit Lehrpersonen, Mitschülerinnen/Mitschülern oder Expertinnen/Experten

  • Conversation

isoliert ↔ vernetzt

Soziale Interaktion und Austausch sind wichtige Elemente des schülerzentrierten Unterrichts. Mobile Endgeräte ermöglichen es, diesen Austausch in Online-Foren (Social Media) zu fördern. Dort können Lernende sich gegenseitig helfen, voneinander lernen und Feedback von der Lehrkraft erhalten.

 

  • Data Sharing

konsumierend ↔ produzierend/teilend

Mobile Endgeräte ermöglichen es Lernenden, sich mit ihrer Umwelt zu vernetzen und mit anderen Menschen zu kommunizieren. In diesen Netzwerken können sie Informationen und Materialien austauschen, digitale Inhalte erstellen, teilen oder konsumieren. Diese Inhalte können Texte, Bilder, Videos oder andere Formate sein. Der Austausch findet häufig über verschiedene Kanäle und zu verschiedenen Zeiten statt- synchron wie asynchron.

Wie kann man das iPAC-Modell nutzen?

Das iPAC-Modell kann als ein Werkzeug dienen, um das mobile Lernen zu verstehen, zu gestalten und zu evaluieren. Es kann helfen, die Stärken und Schwächen einer Lernaktivität zu identifizieren, die mobiles Lernen einsetzt. Es kann auch als eine Orientierungshilfe dienen, um das mobile Lernen zu verbessern oder zu erweitern. Dazu bietet die Seite https://mebis.bycs.de/beitrag/das-ipac-framework einen Fragebogen an, der die Unterkategorien des iPAC-Modells abfragt. Der Fragebogen kann von Lehrenden und Lernenden ausgefüllt werden, um eine Rückmeldung zu einer Lernaktivität zu erhalten.

Wie hat sich das iPAC-Modell weiterentwickelt?

Das iPAC-Modell ist nicht statisch, sondern wird ständig weiterentwickelt und angepasst. Eine aktuelle Weiterentwicklung ist die Erweiterung der Authentizität um zwei weitere Sub-Kategorien: Kontextualisierung und Situierung. Diese sollen die räumlichen und zeitlichen Aspekte des mobilen Lernens berücksichtigen, die durch die Mobilität der Geräte und der Lernenden entstehen. Kontextualisierung bedeutet, dass die Lernaktivität an den jeweiligen Ort und die jeweilige Situation angepasst wird. Situierung bedeutet, dass die Lernaktivität in einen größeren Zusammenhang eingebettet wird, beispielsweise in ein Projekt oder eine Geschichte. Diese Erweiterung soll die Authentizität des mobilen Lernens noch stärker hervorheben und fördern.