Unterstützung von Bildverstehen
Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop, aber auch die in Word, PowerPoint, Keynote & Co. integrierten bieten eine breite Palette an Funktionen, um Bilder zu bearbeiten oder zu erstellen. Insbesondere KI-Tools die Bilder zu einer passenden Beschreibung erstellen, erweitern die bisherigen Möglichkeiten enorm. Umso wichtiger ist es, gerade im letzteren Fall konkrete Anweisungen geben zu können, die den natürlichen Wahrnehmungsprozess und den anschließenden Verstehensprozess erleichtern.
Die Abhebung zentraler Objekte vom Hintergrund, die Verwendung von Schatten, Farben und Blickwinkeln, eine geeignete Kontextualisierung und Einbettung der darzustellenden Objekte, die Hervorhebung wichtiger Informationen und die Berücksichtigung natürlicher und das Vorgeben sinnvoller Blickpfade sind hier geeignete Mittel.
So kann das Hervorheben eines Objektes aus dem Hintergrund durch Anpassung der Kontraste in Farbe und Helligkeit erfolgen, was bereits in einfachen Schreibprogrammen oder innerhalb der Foto-App auf dem Handy möglich ist. Auch die ebenso einfach zu realisierende Möglichkeit, ein Objekt komplett vom Hintergrund zu lösen, kann hier von Vorteil sein. Allerdings sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass durch eine entsprechende Kontextualisierung (beispielsweise die Darstellung eines Frosches auf einem Seerosenblatt und nicht in einer Wüste) weitere Informationen über das Objekt (Größe, Lebensraum und so weiter) gegeben werden können, sodass es leichter erkennbar und einprägsam wird.
Auch die Wahl des Bildausschnitts und der Bildgröße sind wichtig. Beispielsweise sollte ein informatives Bild nicht mehr als 5 – 7 visuelle Einheiten enthalten, um die Erfassung zu erleichtern, und umso größer sein, je mehr Details dargestellt werden.
Um den natürlichen Wahrnehmungspräferenzen zu entsprechen und damit auch zur Erleichterung der natürlichen Wahrnehmung beizutragen, kann die Lichtquelle in einem Bild links oben platziert und die Farbigkeit entweder natürlich oder symbolisch hervorstechend gewählt werden. Kulturell geprägte Farbbedeutungen sind zu berücksichtigen, wenn man zum Beispiel an die rote Farbe eines Stoppschildes denkt. Zur Hervorhebung eines Objekts eignen sich auch ein farbiger Rahmen, Pfeile oder ähnliches, die auf das Objekt hinweisen. Daneben gibt es auch das Mittel der Verzerrung der Proportionen. Wichtige Dinge können zum Beispiel überdimensional vergrößert dargestellt oder perspektivisch durch verschiedene Blickwinkel (Fluchtpunkt-, Parallel-, Vogel-, Froschperspektive) hervorgehoben werden. Es ist jedoch zu beachten, dass die natürliche Wahrnehmung durch ungewohnte Perspektiven erschwert werden kann.
Vorteilhaft ist auch die Berücksichtigung natürlicher Wahrnehmungspfade (für den deutschen Kulturraum entlang der Leserichtung von links nach rechts) beim Bildaufbau und bei der Gestaltung von Bildfolgen. Eine Alternative bieten zum Beispiel nummerierte oder durch Pfeile geführte Blickpfade, die durch zusätzliche Erläuterungen in Form von Titeln, Beschreibungen, Legenden oder expliziten Rezeptionshinweisen unterstützt werden können.