Media-Equation-Annahme

Sozial-emotionale Aspekte

Bei der Interaktion mit Medien spielen sozial-emotionale Aspekte oft eine unterschätzte Rolle, unabhängig von den vermittelten Inhalten. Die Kommunikationspsychologen Reeves und Nass haben nach zahlreichen Experimenten die „Media-Equation-Annahme" (Mediengleichung) aufgestellt. Diese besagt, dass Menschen Computern und anderen Medien menschliche Eigenschaften zuzuschreiben und sie so zu behandeln neigen, als wären sie echte soziale Akteure. Verallgemeinert kann festgehalten werden, dass Menschen mit Computern, die als sympathisch oder kompetent wahrgenommen werden, besser interagieren als mit Computern, die als unsympathisch oder inkompetent wahrgenommen werden.

Wenn Menschen Medien als soziale Akteure wahrnehmen, ist es wichtig, dass Medien so gestaltet werden, dass sie positive und förderliche Interaktionen ermöglichen. Dies kann durch die Verwendung von ansprechenden Grafiken und Animationen, die Bereitstellung von freundlichen und hilfreichen Informationen und die Förderung von Interaktion und Beteiligung erreicht werden. Trotz experimenteller Bestätigung des Ansatzes bleibt offen, ob oder inwieweit diese Befunde zeit- und kulturabhängig sind. Welche Stellung Künstliche Intelligenz in diesem Zusammenhang einnimmt, ist bisher noch nicht abschließend empirisch belegt.

Wann ist Interaktivität effizient?

Interaktivität ist dann effizient, wenn sie den Lernprozess der Lernenden unterstützt und zu deren Lernerfolg beiträgt. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen, zum Beispiel durch:

  • Motivation und Engagement der Lernenden: -Interaktive Lernangebote können die Lernenden motivieren und engagieren, indem sie ihnen die Möglichkeit geben, aktiv am Lernprozess teilzunehmen. Dies kann durch die Verwendung von Spielen, Simulationen oder anderen interaktiven Elementen erreicht werden.

  • Förderung des selbstgesteuerten Lernens: -Interaktive Lernangebote können die Lernenden dabei unterstützen, ihr eigenes Lernen zu steuern. Dies kann durch die Bereitstellung von Feedback, Unterstützung und Anleitung erreicht werden.

  • Anpassung an die individuellen Bedürfnisse der Lernenden: -Interaktive Lernangebote können sich an die individuellen Bedürfnisse und Lernvoraussetzungen der Lernenden anpassen. Dies kann durch die Verwendung adaptiver Elemente erreicht werden.