Die Vorteile von Bildern -gegenüber Animationen sind folgende:

• Bilder haben im Vergleich zu Animationen eine geringere Informationsmenge, so dass das Arbeitsgedächtnis nicht so schnell ungewollt überlastet werden kann.

• Vorwissen kann durch Bilder aktiviert werden, ohne zu stark vereinfacht dargestellt zu werden.

• Vergleiche zwischen Zuständen werden durch Bilder erleichtert („Vorher-nachher-Foto“).

• Durch eine mögliche längere Betrachtung rücken auch weniger auffällige Informationen in den Fokus. Die Lernenden können die Betrachtungszeit, die sie für bestimmte Aspekte aufwenden, individuell festlegen.

• Im Unterrichtsgeschehen kann auf Bilder leicht wiederholend Bezug genommen werden.

• Es können mehrere Bilder (beispielsweise eines fliegenden Basketballs) in einem Bild gezeigt werden. Hilfsmittel wie Kurven oder Pfeile können zur Hervorhebung bestimmter Aspekte genutzt werden. Ein passendes Unterrichtsbeispiel befindet sich auf digital.learning.lab

Die Vorteile von Animationen -gegenüber Bildern sind folgende:

• Die Animation bietet ein „Mehr“ an Information, das zu kurze oder umständliche Funktionsbeschreibungen erleichtern kann. Rotationen, verschiedene Perspektiven und besondere Feinheiten einer Bewegung können eingefangen werden.

• Die Geschwindigkeit einer Animation kann angepasst werden, wodurch ansonsten zu schnell oder sehr langsam ablaufende Prozesse (Wachstum einer Pflanze, Flügelschlag eines Kolibris) sichtbarer werden.

• Ein Beschneiden oder Zerlegen von Animationen in Einzelteile, eine individuelle Steuerung des Abspielens und die Möglichkeit der Interaktion bei Simulationen (durch beispielsweise Schieberegler bei GeoGebra & Co.) reduzieren Nachteile von Animationen.

• Fehlendes Vorwissen kann durch explizites Zeigen ausgeglichen werden. Achtung: Geringes Vorwissen führt bei überladener Animation zu Schwierigkeiten bei der Trennung von -Wichtigem von Unwichtigem.

Auffällige Elemente und Bewegungen werden stärker fokussiert als weniger auffällige und sich in der Größe verändernde Inhalte. Folgende Prinzipien können deshalb bei der Auswahl und Erstellung von Animationen hilfreich sein:

• Unterscheidbarkeit von Objekt und Hintergrund (durch Farbe, Form, aber auch durch Bewegung des einen und Stillstand des anderen),

• Abgrenzung von Objekten durch voneinander abweichende Bewegungsmuster und Bewegungsrichtungen,

• Verwendung von prototypischen Vertretern einer Kategorie und leicht voneinander trennbaren Phasen einer Bewegung.

Wenn zum Beispiel eine Gruppe auffällig gekleideter Wanderer gemeinsam einen Berg hinaufsteigt, werden sie sich durch ihre Bewegung und Farbe vom Berg lösen. Sie bewegen sich gemeinsam in eine Richtung und erscheinen so als abgegrenzte Einheit gegenüber anderen bewegten Objekten wie zum Beispiel- Tieren. Die Abgrenzung beispielsweise zu einer Pausenphase ist deutlich wahrnehmbar.

Die folgenden Mechanismen können verwendet werden, um Animationen gewinnbringender zu nutzen:

• Die Erkennbarkeit kann durch die Verwendung von Kontrasten, die Vernachlässigung irrelevanter Details und die Vermeidung unkonventioneller Farben und so weiter verbessert werden.

• Die Informationsmenge kann durch Anhalten der Animation und Verwendung von Screenshots reduziert und kategorisiert und beispielsweise in Arbeitsbögen und Tafelbildern wieder aufgegriffen werden.

• Der Fokus kann durch Kommentare, Hervorhebungen durch Pfeile und Anpassung der Abspielgeschwindigkeit auf das für das Lernziel Relevante gelegt werden.

• Die Animation kann insgesamt interaktiv präsentiert (durch individuelles Abspielen, Stoppen, Vor- und Zurückspulen) oder als Simulation mit vorheriger Anleitung gestaltet werden.

 Die Möglichkeit der Video- und Bildbearbeitung, insbesondere von lizenzfreiem Material (von pixabay, freepic & Co.), aber auch die KI-basierte Konstruktion von geeignetem Material kommt hier gewinnbringend zum Tragen.