Organisationsentwicklung (OE)
Die Organisationsentwicklung (OE) beschreibt allgemein den systematischen Ansatz zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit von Organisationen. Im Rahmen der OE werden Maßnahmen entwickelt, die die jeweilige Organisation dabei unterstützen sollen, ihre Ziele effektiver zu erreichen und ihre internen Prozesse und Strukturen zu verbessern. Die Formulierung gemeinsamer Schulentwicklungsziele bildet die Ausgangslage für diesen systematischen Entwicklungsansatz auf schulischer Ebene.
Leitfragen zur Organisationsentwicklung könnten beispielsweise sein:
- Welches gemeinsame Verständnis haben wir als Schulgemeinschaft von Digitalität und deren Bedeutung für unsere Schülerinnen und Schüler?
- Welche verbindlichen und abgestimmten pädagogischen Ziele haben wir im Kontext der Digitalität?
- Welche Strukturen haben wir, die einen konstruktiven, kritischen Umgang mit digitalen Medien ermöglichen?
- Wie sollten wir unsere Organisation strukturieren, um die fächerübergreifende Medienkompetenzvermittlung und die Gestaltung von lernförderlichen Lernumgebungen unter Einbeziehung digitaler Medien und Verfahren sowie die (innerschulische) Kommunikation und Kollaboration zu ermöglichen?
- Wie können wir eine positive Innovationskultur an unserer Schule entwickeln?
- Welche digitalen Systeme benötigen wir zur Unterstützung des Entwicklungs- und Kommunikationsprozesses in unserer Schule.
Die Aneignung zeitgemäßer Strategien zur Prozesssteuerung und zur Förderung einer positiven Innovationskultur stellt große Herausforderungen im Professionalisierungsprozess von Schulleitungen und Lehrkräften dar und sollte im Rahmen von Personalentwicklungsmaßnahmen unbedingt berücksichtigt werden.
Das zentrale Element der Schulentwicklungsarbeit ist das Schulprogramm. Im Kontext der Digitalität sollten hier verbindliche und durch die Schulgemeinschaft abgestimmte, klare Ziele formuliert und einer regelmäßigen Überprüfung und Anpassung unterzogen werden. Die Frage nach der zukünftigen Bedeutung digitaler Kompetenzen für die Lebenswelt der Lernenden ist richtungsweisend bei der Zielformulierung und der Ableitung schulischer Entwicklungsstrategien. Dabei geht es nicht darum, analoge Medien und Methoden durch digitale zu ersetzen, sondern insbesondere um deren (fachspezifisches) Potenzial zur Individualisierung und Verbesserung von Lernprozessen und zur systematischen Medienkompetenzvermittlung. Die digitalisierungsbezogene Organisationsentwicklung nimmt auf diese Weise direkten Einfluss auf die Schul- und Unterrichtskultur und wirkt nicht nur nach innen, sondern auch nach außen über die Kommunikation der pädagogischen Schwerpunkte z.B. in im Schulprofil.
Auf der Basis der abgestimmten Zielsetzungen können in einem transparenten Verfahren (z.B. OP.SH) Arbeitspläne entwickelt und Maßnahmen zum Erreichen dieser Ziele beschlossen werden. Um allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren Orientierung im Prozess zu geben und die Evaluation der einzelnen Maßnahmen zu ermöglichen, sollten die Ziele konkret und möglichst SMART (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert) formuliert sein.
Das Ziel in der digitalisierungsbezogenen Organisationsentwicklung liegt darin, die Organisation Schule mithilfe kooperativer Strukturen und unter Einbindung digitaler Medien innovationsoffener und leistungsfähiger zu machen, damit sie besser auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen reagieren kann. Dabei lassen sich auch digitale und agile Methoden aus dem Projekt- bzw. Prozessmanagement auf die Schulentwicklungsarbeit übertragen, z.B. das KanBan-Board oder die Context Map.