Fazit

Die fünf Arbeitsfelder der schulischen Medienentwicklungsplanung (MEP) greifen unmittelbar ineinander und bedingen sich gegenseitig. Bei der Planung digitalisierungsbezogener Schulentwicklungsprozesse sollten daher immer alle Arbeitsfelder der schulischen MEP mit einbezogen und zeitlich synchronisiert werden. Im Zentrum der Medienentwicklungsarbeit sollte stets die Unterrichtsqualität stehen. Evaluationen von Medienentwicklungsprozessen sollten sich daher immer mit der Wirksamkeit von Unterricht im Rahmen der schulischen Entwicklungsziele und der bildungspolitischen Vorgaben befassen.

Die gemeinsam erarbeiteten, pädagogischen Ziele der Schule (z.B. im Schulprogramm) sind richtungsweisend für die schulische Medienentwicklungsplanung. Die Herausbildung geeigneter Strukturen innerhalb der Organisation Schule zur Entscheidungsfindung, Kommunikation und Kollaboration legt den Grundstein für eine nachhaltige Schul- bzw. Medienentwicklungsarbeit und schafft Orientierung für alle Beteiligten. Nicht zuletzt kommt es aber auf die Haltung aller Beteiligten an: auf eine innovationsoffene, positive Entwicklungskultur mit dem Willen zur eigenverantwortlichen Gestaltung, in der Fehler als Lernchancen verstanden und die schulindividuellen Entwicklungsmöglichkeiten ausgeschöpft werden.

Diese kulturelle Dimension der Schul- bzw. Medienentwicklungsarbeit deckt sich mit der eingangs erwähnten „Kultur der Digitalität“, die den beteiligten Individuen durch ihre Öffnung für neue Kulturtechniken einen völlig neuen Raum von Möglichkeiten zur eigenen Entwicklung und zur gesellschaftlichen Teilhabe bietet. Sie erkennt die Herausforderungen der Gegenwart an, artikuliert die eigenen Fähigkeiten selbstkritisch und fokussiert die Chancen und Potenziale, die im Entwicklungsprozess liegen.
Im Idealfall lebt die Schulleitung diesen kulturellen Ansatz zur Weiterentwicklung in der eigenen professionellen Rolle kompetent vor und schafft zudem die nötigen Rahmenbedingungen für eine zukunftsorientierte Medienentwicklung innerhalb der eigenen Institution. Über die eigene Medienkompetenzentwicklung und die obligatorische Nutzung der digitalen Landesdienste im schulorganisatorischen Kontext aber auch in ihrem eigenen Unterricht kann sie authentisch auf die Haltung aller Beteiligten einwirken, indem sie digitale Arbeitsmethoden und Herausforderungen erlebbar macht. Als kompetentes Vorbild schafft die Schulleitung unter Verwendung digitaler und analoger Methoden eine positive, offene Entwicklungskultur, in welcher die Schule in Teamarbeit fortlaufend gestaltet werden kann.