Personalentwicklung (PE)
Die Personalentwicklung in Schulen bezieht sich auf Maßnahmen und Prozesse, die das Potenzial von Lehrkräften und anderen Mitarbeitern in Schulen entwickeln und fördern, um ihre beruflichen Fähigkeiten und Kompetenzen zu verbessern. Sie reicht von der Auswahl des geeigneten Personals über die Fort- und Weiterbildung der Kolleginnen und Kollegen, die systematische Einführung neuer Technologien und Arbeitsmethoden bis hin zur Förderung von Leitungskräften.
„Entscheidend für ein erfolgreiches Lernen in der digitalen Welt ist, dass die Lehrenden über entsprechende eigene Kompetenzen sowie didaktische Konzepte verfügen.“ ("Bildung in der digitalen Welt", KMK, 2016, S.60)
Die Handreichung „Lehren und Lernen in der digitalen Welt“ (IQSH, 2023) formuliert die folgende drei Bereiche zur digitalen Kompetenzentwicklung von Lehrkräften:
1. Vermittlung von Medienkompetenz
2. Gestaltung von Lernumgebungen mit digitalen Medien
3. Vermittlung von Fachkompetenz in einer digitalen Welt
Mithilfe konkreter Kompetenzformulierungen in den oben genannten drei Kompetenzbereichen erhalten Lehrkräfte und Schulleitungen einen Orientierungsrahmen, um welche digitalen Fertigkeiten es bei der Kompetenzentwicklung von Lehrkräften geht. Alle Maßnahmen der Personalentwicklung sollten systematisch und im Rahmen der gemeinsam abgestimmten Schulentwicklungsziele im Schulprogramm getroffen werden.
Ein systematischer Prozess zur Fortbildungsplanung könnte wie folgt aussehen:
- Bedarfsanalyse anhand der im Schulprogramm oder in den Fachcurricula festgelegten Ziele
- Ableiten der erforderlichen Personalentwicklungsmaßnahmen
- Transparente und partizipative Vergabe der Fortbildungsinhalte gemäß individuellem Kontext (z.B.: Vorwissen, Gremienzugehörigkeit, Zuständigkeit, Bedarf, Neigung etc.)
- Konkrete Fortbildungsplanung in Form eines Jahres-/ Halbjahresarbeitsplans
- Umsetzung der Fortbildungsmaßnahmen
- Evaluation der Maßnahmen im Rahmen der festgelegten Ziele
Einer generellen Bedarfsanalyse im Rahmen des Schulprogramms steht ein agiler Ansatz zur Fortbildungsplanung gegenüber, welcher sich stärker an den individuellen, situativen Fortbildungsbedürfnissen der einzelnen Lehrkräfte orientiert. Auf diesem Wege können sowohl individuelle Herausforderungen, (Nachhol-) Bedarfe und Weiterbildungswünsche verfolgt als auch intrinsisch motiviertes „Spezialwissen“ erschlossen und ggf. Innovationen in die Schule getragen werden. Auch dieser Ansatz sollte in der Fortbildungsplanung berücksichtigt werden.
Externe Fortbildungsmaßnahmen ermöglichen es, Innovationsgedanken in die Schule zu bringen. Im Sinne der Wirksamkeit sollten die Inhalte im Anschluss über schulinterne Fortbildungsstrukturen dem gesamten Kollegium zugänglich gemacht werden. Ebenso sollten die bereits im Kollegium vorhandenen Kompetenzen genutzt und für alle Lehrkräfte über interne Fortbildungsmaßnahmen verfügbar gemacht werden.
Externe Fortbildungsmaßnahmen sind beispielsweise:
- Zertifikatskurse
- Präsenz- oder Onlinefortbildungen
- Netzwerkveranstaltungen
- Besuch der Medienwerkstätten oder anderer Schulen
- Selbstlernkurse
Für die nachhaltige Kompetenzentwicklung von Lehrkräften und die Weiterentwicklung der schulischen Unterrichtspraxis sind etablierte und gelebte schulinterne Fortbildungsstrukturen entscheidend.
Hier bieten sich Formate an, wie z.B.:
- schulinterne Fortbildungsformate wie z.B. Mikrofortbildungen
- Barcamps
- regelmäßige Best-Practice-Berichte
- Vorträge im Rahmen von Konferenzen
- Mentoring
- Unterrichtshospitationen
Die kollegiale Beratung kann zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor werden, da sie oft situativ und spontan vielfältige Anlässe für informelle Fortbildungsereignisse bietet, die jedoch nur im Rahmen einer positiven Fehlerkultur nutzbar werden.
Ebenso besteht die Möglichkeit, im Rahmen von Schulentwicklungstagen oder Fortbildungsnachmittagen Expertinnen und Experten in die Schule zu holen und gemeinsam mit ihnen zu arbeiten. Eine langfristige, systematische Darstellung der schulinternen Fortbildungsaktivitäten, z.B. in Form von Jahres-/ Halbjahresplänen in OP.SH oder im Rahmen fest vereinbarter Fortbildungszeiten, gibt allen Beteiligten Orientierung und Planungssicherheit.