Welche Fragestellungen sind zu klären? Welches Vorgehen bietet sich dabei an?
Die Entscheidung über die verbindliche Einführung von persönlichen Endgeräten als Lernmittel ist der Schulkonferenz vorbehalten, vgl. § 63 Abs. 1 Nr. 1, 3 und 4 SchulG. Vorbereitend sollten insb. die folgenden Überlegungen angestellt werden:
Technik ist kein Selbstzweck, sondern folgt den pädagogisch-didaktischen Anforderungen der Schule. Ausgangspunkt der Überlegungen ist daher – wie immer bei der Festlegung neuer Lehr- oder Lernmittel – das jeweilige pädagogische Konzept.
Sodann würden sich die Überlegungen anschließen, wie die pädagogischen Anforderungen an die neuen Lehr- und Lernmittel technisch umgesetzt werden können. Ist eine zentrale Geräteverwaltung erforderlich? Welche Softwarelösung könnten die gestellten Anforderungen erfüllen? Ist es eventuell zur Erfüllung dieser pädagogisch-didaktischen Anforderung gar nicht erforderlich, die Endgeräte in das Mobile-Device-Management (MDM) bzw. Unified-Endpoint-Management (UEM) der Schule zu integrieren?
Bezüglich der technischen Umsetzung wäre neben einer Vollintegration in ein UEM oder MDM auch eine denkbare Möglichkeit, eine Selbstadministration der Schülerinnen und Schüler und eine Nutzung von browserbasierten Lösungen wie zum Beispiel dem landesseitig bereitgestellten Lern-Management-System itslearning oder anderen "Landeslösungen" vorzusehen.
Schließlich folgt eine schulrechtliche und datenschutzrechtliche Bewertung, ob die Planungen auch zulässig sind. Dies schließt die Bewertung mit ein, ob die finanziellen Belastungen sowie die geplanten Eingriffe in das Eigentumsrecht der Eltern bzw. der SuS an den Endgeräten verhältnismäßig sind. Eine Verarbeitung von personenbezogenen Daten der SuS muss durch die datenschutzrechtlichen Vorgaben gedeckt sein.
Natürlich bedingen sich die drei Themenbereiche gegenseitig, und die Entscheidungen hängen jeweils von den Möglichkeiten in den anderen Bereichen ab.
In der Regel sind folgende Fragestellungen zu klären, wobei es sich nicht um eine lineare Abfolge handelt:
- Wie wird die Planung der Ausstattung der Schülerinnen und Schüler koordiniert?
- Welche Einsatzszenarien sind genau geplant? Wie erfolgt die konzeptionelle Verankerung?
- Welche pädagogisch begründeten Vorgaben soll es für die Auswahl der Endgeräte geben? Sollen die Endgeräte über ein UEM/MDM verwaltet werden? Wie ist der Support organisiert?
- Ab welcher Jahrgangsstufe ist der Einsatz angedacht? Wie erfolgt der weitere Aufbau?
- Welche Fortbildungen für die Lehrkräfte (und weiteres Personal) sind erforderlich?
- Wie erfolgt das Zusammenspiel zwischen LK-Endgeräten und Schülerendgeräten?
- Wie ist die Finanzierung der Endgeräte geplant? Wie wird mit sozialen Härtefällen umgegangen?
- Welche rechtlichen Fragestellungen sind im geplanten Szenario zu beantworten?
- Wie erfolgt die frühzeitige Einbindung des Schulträgers?